Strahlfäule

Wie entsteht Strahlfäule? Durch was wird Strahlfäule begünstigt? Und was muss getan
werden um den daran erkrankten Huf wieder zu rehabilitieren?

Ausprägung und Ursachen

Strahlfäule wird stets durch sogenannte Fuso-Bakterien (Fusobacterium necrophorum) verursacht. Diese Bakterien sind am Huf vor allem im Bereich der weichen Horne (Strahlhorn, Hufbeinträger) zu finden, da diese Hornarten für die Bakterien sehr leicht zu verstoffwechseln sind. Im weiteren Verlauf können aber auch andere Areale des Hufes betroffen sein.
Fusobakterien sind natürliche Darmbewohner der Pferdes, die letztendlich über den Pferdemist auf den Huf gelangen. Um Strahlfäule zu verhindern, ist zunächst also eine einwandfreie Stallhygiene unverzichtbar.

Ursache Hufform / Hufdeformation

Ein weiterer, sehr wichtiger Punkt sind die Gegebenheiten am Huf selber. Weist der Huf schon sehr tiefe Strahlfurchen und Zerklüftungen auf, so bieten diese Bereiche ideale Brutstätten für Bakterien.
Fusobakterien können nur in einem anaeroben (unter Ausschluss von Sauerstoff) Milieu überleben. Ungünstige Hufsituationen wie z.Bsp. ein Zwanghuf, vernachlässigte oder falsch bearbeitete Hufe können also die Entstehung von Strahlfäule ebenfalls stark begünstigen.

Hauptproblemzone mittlere Strahlfurche

Im gezeigten Fallbeispiel war der gesamte Strahl von Fäulnis betroffen. Am deutlichsten und problematischsten war jedoch der Befall der mittleren Strahlfurche. Die bis in die Ballen reichende Strahlfurche bietet beste Voraussetzungen für die Ansiedelung von Fusobakterien, da die eng aneinander liegenden Strahlhälften kein Eindringen von Sauerstoff zulassen. Auch ein Freischneiden ist nicht ohne weiteres möglich da in diesem Stadium nur noch sehr wenig Horn auf der Strahllederhaut verbleibt. Es wäre nicht zielführend dieses Resthorn auch noch zu entfernen.

Huforthopädische Therapie

Die huforthopädische Betreuung hat unter anderem zu einer deutlichen Entspannung des Ballenbereiches geführt. Der übermäßige Druck auf die Trachtenwände und Ballen wird nun gleichmäßig vom gesamten Huf getragen. Besonders gut zu erkennen ist dies am rechten Ballen, der nun wesentlich harmonischer von der Fessel in den Huf übergeht.

Neben der Verbesserung der Stallhygiene hat dies zur vollständigen Öffnung der mittleren Strahlfurche geführt. Der nun gesunde und feste Strahl ist auch in Zukunft bestens gewappnet, selbst wenn er mit Pferdemist in Kontakt kommt, was nunmal bei domestizierten Pferden fast nicht zu verhindern ist.

Die Folgen

Fäulnis am Huf sollte nicht unterschätzt werden. Im weiteren Verlauf können daraus auch sehr schwerwiegende Krankheiten wie Hufgeschwüre oder Strahlkrebs entstehen.

Wie so oft ist ein frühzeitiges Erkennen und Therapieren auch bei Strahlfäule von großem Vorteil. Umso früher den destruktiven Vorgängen entgegengewirkt wird, desto einfacher und schneller wird sich ein Heilungserfolg einstellen.

Geöffnete mittlere Strahlfurche

Jetzt handeln und ernste Folgen vermeiden

Neben den oben erwähnten Folgen ist ein atrophierter Strahl für das Pferd auch äußerst unangenehm und kann bei Kontakt mit Steinen zu Schmerzen führen. Oft wird in einer solchen Situation die Ursache bei einer vermeintlich dünnen Sohle gesucht.

Ursächlich ist in solchen Fällen allerdings meist eine Strahllederhaut die nur noch von einer dünnen Schicht Strahlhorn bedeckt wird. Diese ist meist weich und von schlechter Hornqualität wodurch Fühligkeiten wenig verwunderlich sind.

Jeder Huf ist individuell und so muss auch die Behandlung eines jeden Hufes individuell sein. Um eine schnellstmögliche Genesung der Hufe zu ermöglichen ist eine Bestandsaufnahme der Hufsituation vor Ort unabdingbar.

Das Team Barhuf.com erreichen Sie über unser Huforthopädenregister hier auf dieser Webseite.