Zehenenge Fehlstellung

Durch diese über Jahre nicht korrekt therapierte Fehlstellung war es dem Pferd nicht mehr möglich gerade abzuhufen. Um die nachhaltig ungünstige Hufsituation zu kompensieren, wurde der Huf und damit auch die gesamte Gliedmaße nach innen verdreht.

Knochen­biomorphose

Durch die langfristige Anpassung der Knochen an die Hufe bzw. deren Nutzung (Knochenbiomorphose) werden sämtliche inneren Strukturen nachhaltig ungünstig belastet. Zum einen kommt es zu einer Deformation der Knochenachse ansich, sowie zu asymmetrisch geformten Knochen.

Besonders betroffen sind hier in absteigender Reihenfolge das Hufbein, Kronbein sowie das Fesselbein.

Verlauf der Fehlstellung

Meist zu Beginn noch recht schwach ausgeprägt verstärkt sich auch diese Fehlstellung mit zunehmendem Alter des Pferdes zusehends. Ursächlich ist meist der Umstand, dass der Hufbearbeiter diese Fehlstellung entweder gar nicht oder nur unzureichend berücksichtigt.

Dies führt in letzter Konsequenz zu einem sogenannten Abfusszwang, bei der das Pferd keine andere Möglichkeit hat, als seine Gliedmaßen beim Abhufvorgang nach innen zu verdrehen.

Bearbeitungsintervalle

Auch die Bearbeitungsintervalle spielen, wie bei eigentlich jeder Deformation, eine enorm wichtige Rolle. Bei zu großen Abständen zwischen den Bearbeitungen ist keine nachhaltige Besserung zu erwarten, da das Pferd in seine von einem Abfusszwang geprägte Hufnutzung zurückfällt.

Positive Entwicklung nach ca. 4 Monaten

gleichmäßige Nutzung der Hufzehe

Stoppen des degenerativen Prozesses

Bei der korrekten Bearbeitung solchermaßen deformierten Hufe kommt es in der Hauptsache darauf an, dem Pferd wieder ein mittiges Abhufen zu ermöglichen. Konkret bedeutet dies, die von unterschiedlich starkem Hornabrieb geprägten Zehenbereiche nutzungsgerecht zu bearbeiten.

Je nach Ausprägung und Fortschritt der Fehlstellung kann es selbstverständlich erhebliche Unterschiede geben. Für eine verlässliche Diagnose und Bearbeitung ist eine Beurteilung der konkreten Hufsituation erforderlich.