Korrektur Fehlstellung

Selbst eine nur geringgradige Fehlnutzung der Hufe kann sich im weiteren Verlauf zu einer massiven Fehlstellung auswachsen.

Diese wiederum kann sich ganz erheblich auf die knöchernen Strukturen auswirken und schließlich zu Lahmheiten und vorzeitigem Verschleiß der Gelenke führen.

Es ist nie zu spät!

Selbst wenn Ihr Pferd bereits deformierte, asymmetrische Hufe aufweist oder ihr Pferd schon älter und vielleicht schon sein halbes Leben mit Beschlag unterwegs ist können die Hufe korrigiert/rehabilitiert werden und damit die Dynamik einer Fehlstellung reduziert, gestoppt oder sogar umgekehrt werden. Gerade von Besitzern älterer Pferde wird sehr oft die Sorge geäußert, dass man seinem Pferd keine Barhufumstellung oder Korrektur der Hufstellung zumuten möchte. Dass es für diese Bedenken keinen Grund gibt lesen Sie im folgenden Abschnitt.

Die Dynamik einer Fehlstellung

Von Geburtsfehlern abgesehen kommen die meisten Pferde mit symmetrischen Hufen sowie symmetrischen Knochen und Gelenken zur Welt. Die Entwicklung von Stellungsfehlern und damit auch zu deformierten Hufen beginnt meist mit einer geringgradigen Fehlnutzung der Gliedmaße. Diese Fehlnutzung spiegelt sich auch an den Hufen wieder die sich nach und nach deformieren und Asymmetrien ausbilden.

Dies betrifft sämtliche Hufanteile wie Ausrichtung und Form der Eckstrebe, Form und Ausprägung des Strahles und der Hufballen sowie der Hufhälften an sich, die deutlich voneinander abweichen können. Schließlich lassen sich die Folgen auch an der Ausrichtung der Seitenwände ablesen (wie im vorliegenden Fallbeispiel) wenn man die Hufe seines Pferdes von vorne betrachtet.

Weghebelnde Wände, wie in diesem Fallbeispiel, werden nur ungern genutzt, da solchermaßen geformte Wände mit jedem Schritt an den dahinterliegenden Strukturen zerren. In der Folge wird dieser Wandabschnitt noch weniger benutzt wodurch der Huf die ursprüngliche Fehlnutzung der Gliedmaße seinerseits verstärkt.

Ein Teufelskreis

Aus einer anfänglich eher harmlosen Fehlstellung kann sich also ein massiv deformierter Huf entwickeln der dann wiederum die Fehlstellung verstärkt. Ein Teufelskreis.

Dieser Prozess kann ein Pferdeleben lang anhalten, wodurch sich die Hufe und die knöchernen Strukturen im fortgeschrittenen Alter immer weiter deformieren. Auch wenn dies bedauerlich ist, so lässt sich doch festhalten, dass es zu jedem Lebenszeitpunkt des Pferdes Sinn macht diesen Teufelskreis zu durchbrechen und eine weitere Verstärkung der Fehlstellung nicht zuzulassen.

Sanfte und nachhaltige Rehabilitation

Um dieses Vorhaben umzusetzen bedarf es einer sanften und dennoch nachhaltigen Hufbearbeitung die die anatomischen Bedingungen berücksichtigt. Der Huforthopäde kann durch gezielten Einsatz verschiedener Bearbeitungstechniken das weitere Fortschreiten der Fehlnutzung stoppen bzw. in vielen Fällen auch zurückführen.

Das Fallbeispiel zeigt die Hufentwicklung nach zwei Monaten sowie nach einem Jahr. Es ist zu beobachten wie sich die (im Bild rechte) sehr schräge Hufwand zurückgeformt hat und sich nun wesentlich steiler und tragfähiger zeigt. Damit einhergehend hat sich die gegenüberliegende, sehr steile Wand ebenfalls regeneriert wodurch die Symmetrie wiederhergestellt wurde.

Die Wichtigkeit der Bearbeitungsintervalle

Der Erfolg der Rehabilitation steht in direktem Zusammenhang mit den Bearbeitungsintervallen. Der nachwachsende Huf lässt sich nur dann verlässlich in die gewünschte Richtung dirigieren, wenn die Bearbeitungsintervalle eingehalten werden.
Dies ist unerlässlich, da ansonsten die ursprüngliche, negative Tendenz zur Hufdeformierung sehr schnell wieder zu einem deutlich asymmetrischen Huf führen würde.

Nur bei Einhaltung der 4-wöchigen Bearbeitungsabstände kann die Hufsituation langfristig und nachhaltig verbessert werden.

Wiederherstellung der Hufsymmetrie

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